Hier kommt nun also der letzte Teil meines Reiseberichts. Ich habe es lange vor mir hergeschoben ihn zu schreiben. Zum einen, weil es bedeutet, dass der Trip nun wirklich wirklich zu Ende ist. Und zum anderen, weil ich mich an den letzten Tag auch aus anderen Gründen so gar nicht gerne erinnere. Aber lest selbst (ich versuche euch die unschönen Details zu ersparen):
Das B&B Hotel in Épernay war wie die anderen sehr schön. Wir hatten wieder ein geräumiges 4-Bett-Zimmer und die Klimaanlage tat zum Glück an diesem unendlich heißen Tag (40 Grad), was sie sollte. Das Fast Food hing uns am Ende dieser Reise bereits zum Hals raus, also zog mein Mann mit dem Großen los zum nächsten Supermarkt und wir veranstalteten auf dem Hotelbett ein Picknick mit frischem Baguette, Camembert, Rillettes, Babybel, Vache qui rit und Karottensalat. So konnten wir auch gleich unsere Reste aufbrauchen.
Ich schlief in dieser Nacht wie ein Stein und wurde erst wach, als ich gegen halb 8 hörte, wie mein Mann sich ins Bad schlich. Nach und nach wachten auch die Kinder auf. Heute ging es nach Hause, rund 6 Stunden Fahrt lagen vor uns. Und das Schicksal kicherte leise...
Mein Mann kam aus dem Bad, blaß wie die Wand und ließ sich aufs Bett fallen. Ihm sei gar nicht gut, er habe kaum geschlafen. Sprachs und flitzte zurück ins Bad. Warum müssen Hotelbadwände nur so dünn sein?
Ich ging also erstmal alleine mit den Kindern zum Frühstück, das wirklich wieder sehr reichlich und gut war. Mein Mann versuchte in der Zeit noch ein wenig zu schlafen. Der nette Mann an der Rezeption sagte, wir hätten bis Mittag Zeit ab zu reisen.
Ich parkte die Kinder vor dem Tablet, damit sie Ruhe gaben, packte langsam das Auto und holte meinem Mann noch einen Tee vom Buffet, den er sich aber nach ein paar Minuten direkt wieder "durch den Kopf gehen ließ". Er war aber trotzdem weiterhin wild entschlossen nach Hause zu fahren. Erst als es ihm Viertel vor 12 immernoch hundeelend ging und er kaum 10 Minuten vom Klo kam, durfte ich nach einer Verlängerung fragen.
Bedauernd zuckte der nette Mann an der Rezeption mit den Schultern. Das Hotel war in der kommenden Nacht komplett ausgebucht. Wenn's blöd kommt, dann richtig. Er schrieb mir noch die Adressen von 2 Apotheken auf, die auch Samstag Nachmittag noch geöffnet hatten und wünschte uns alles Gute.
Als ich ins Zimmer kam lag mein Mann wieder im Bett. Er hatte sich an der Duschwand die Stirn aufgeschlagen und blutete etwas. Er war gar nicht happy, dass wir nun doch abreisen mussten, aber riss sich tapfer zusammen. Ich säuberte noch schnell etwas das Bad und drückte dem Zimmermädchen auf dem Flur ein Trinkgeld zu.
Die Apotheke war schnell gefunden und ich geriet an einen supernetten (schnuckeligen jungen) Apotheker, der mir halb Französisch, halb Englisch etwas gegen Erbrechen und Durchfall gab. Er meinte, dass durch die Hitze momentan sehr viele Leute damit Probleme hätten und ich auf jeden Fall darauf achten müsse, dass mein Mann richtig viel trinke. Selbst, wenn es wieder hoch kam. Und wir sollten auf der Fahrt viele Pausen einlegen.
Wir schafften es gerade noch zu tanken und aus Épernay heraus zu fahren, als ich schon das erste Mal rechts ran fahren musste, um die Sträucher zu düngen. Eigentlich hatten wir vorgehabt, die mautfreie Strecke zu fahren, aber das war mir jetzt egal. Ich wollte nur nach Hause!
Beim Eingeben der Route fiel mir auf, dass mein Akku fast leer war. Ich hatte vergessen über Nacht aufzuladen. Also steckte ich das Kabel aus der 12V Steckdose ein... Nichts! Nochmal, nichts! Anderes Kabel, anderer Adapter... nichts! Das Handy meines Mannes? Auch der Akku fast leer. Ach Menno, wenn es Sch*** kommt, dann aber richtig.
Leider muss ich hier nochmal unterbrechen. Es geht bald weiter...