Tief durchatmen! Die Atmosphäre einsaugen. Magie schnuppern. Tränchen verdrücken...
Es war erst kurz nach 8. Durch die Security waren wir schnell durch, denn zum Haupttor kamen um diese Zeit noch wenige Leute. Da wir Unterkunft und Tickets separat gekauft hatten, hatten wir keinen Zutritt zur EMH und beschlossen noch ein wenig durchs Village zu schlendern. Das hatten wir beim letzten Besuch nämlich komplett ausgelassen. Von den Hotels her strömten die Massen in Richtung der beiden Parks. Und während ich noch ein paar Speisekarten abfotografierte (als Recherche für dein-dlrp.de) lief mein Mann hinter mir her und konnte es nicht lassen bei jedem Restaurant zu stöhnen, wie teuer das Essen doch sei. Ich witzelte schon die ganze Zeit, dass er doch jetzt auch einen schönen Tag haben könne, da er Disneyland ja "auf Drogen" erleben durfte. Zumindest war eins seiner Medikamente so beschrieben, dass Autofahren während der Einnahmezeit untersagt war. Was will man mehr?
Am See angekommen erwartete uns ein Höllenlärm; Langschläfer hatten an dem Tag im Hotel New York, in der Sequioa Lodge und im Newport Bay Club, zumindest Seeseite, schlechte Karten. Der neue Ballon des PanoraMagique wurde mit viel Getöse aufgepustet. Auf dem Rückweg machten wir noch am New York Style Sandwiches halt, denn ich hatte von draußen durch die Scheiben den MugCake erspäht. Von Frühstück und Aufregung war ich eigentlich noch komplett satt, aber ich musste unbedingt 2 solcher Tassen haben und wer weiß, ob am Abend noch welche zu haben waren. Einen MugCake futterten die Kinder und den anderen teilte ich mir mit meinem Mann. Danach hatten wir alle einen Zuckerschock und mir war leicht übel, aber die Tassen waren es mir wert.
Die Schlange der Hotelgäste war an den Studios inzwischen abgearbeitet und die ersten kamen sogar schon wieder aus den Studios gerannt und wechselten Richtung Disneyland Park. Wir suchten uns eine Reihe im Schatten aus und wurden schon um Viertel nach 9 durch die Vorkontrolle gelassen und standen ca. 5 Minuten später vor dem Fantasia Brunnen. Wir orientierten uns kurz und ich zeigte meinem Mann, wo er später die Studio Services finden sollte. Dann gingen wir durch's Studio 1. Da Mickey (noch) nicht da war und beide Kinder statt sich umzusehen, wie mit Scheuklappen zur ersten Attraktion stürmten, lag das auch schnell hinter uns.
Mein Plan sah eine Fahrt mit der Cars Quatre Roues Rallye vor. Ich zögerte kurz, da die Wartezeit bei den Teppichen noch nur 5 Minuten war, aber beschloss, dass wir uns doch an den Plan halten wollten. Die Musik riss die Kinder gleich mit und sie tanzten sich fröhlich durch die schon echt lange Warteschlange von 25 Minuten. Seltsamerweise war nur einer der beiden Drehteller in Betrieb, weshalb es wohl auch so langsam vorwärts ging. Die Fahrt war sehr lustig, vor allem die Kleine neben mir jauchzte und kicherte vor sich hin und viel zu schnell war es auch schon wieder vorbei. Es war die erste Fehlentscheidung des Tages, sich an den Plan zu halten, denn als wir rauskamen, war die Wartezeit runter auf 10 Minuten und dafür mussten wir uns bei den Tapis Volant fast eine halbe Stunde die Beine in den Bauch stehen.
Schon hier nervte mich die erste "Kater Karlo"-Familie. Am Eingang hatte der Cast Member vor besagter Familie 2 Damen angesprochen und ihnen angeboten ohne Wartezeit in der nächsten Runde mitzufahren, wenn sie bereit wären hinten ohne Steuermöglichkeit zu sitzen. Der Vater vor mir hatte wohl nur mitbekommen, dass es eine Möglichkeit gab, schnell dran zu kommen, weshalb er nach 10 Metern in der Schlange wieder zurückdrängte und meine Kleine fast überrannte. Der Cast Member war aber mit den beiden Damen verschwunden und kam auch nicht wieder. Es ging vorwärts und die Mutter mit Kind blieb stehen wie ein Fels und hielt nach ihrem Mann Ausschau. Irgendwann war es mir zu blöd und ich überholte, weil die Lücke riesig geworden war. Da kam sie gleich zeternd (italienisch) angelaufen und baute sich wieder vor uns auf. Als sie wieder nicht weiterging, als sich die Schlange bewegte, bedeutete ich ihr, dass sie sich jetzt endlich entscheiden müsse. Rein oder raus! Da ihr Mann nicht mehr zu sehen war, entschied sie sich zum Glück für Raus!
In der Zwischenzeit hatte ich meinen Mann zu den Studio Services geschickt, um Mastercard-Karten für Mickey and the Magician zu besorgen. Er musste auch nur ganz kurz anstehen, aber im Moment bekommt man diese Tickets "nur" für die Traumfabrik. Weil er es nicht besser wusste, ließ er sich für 12 Uhr welche dafür geben. Er kam gerade rechtzeitig zurück, um uns von der Aussichtsplattform beim Fliegen zu beobachten. Mein Großer steuerte den Teppich wie ein Profi und auch hier war die Fahrt leider viel zu schnell zu Ende. Ab hier mussten wir dann improvisieren, da wir ja als Fixpunkt nun die Traumfabrik hatten, denn ich hätte es unfair gefunden die Tickets verfallen zu lassen.
Mickey war mittlerweile im Studio 1 auf dem Balkon und wir wollten ihn begrüßen gehen. Hier bekam die Magie einen ersten heftigen Dämpfer! Ja, es war Mickey Maus da auf dem Balkon. Aber was war denn los mit dem? Der latschte von links nach rechts, wedelte lustlos mit der Hand und latschte weiter hin und her. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich gesagt, der CM im Kostüm hatte einen im Tee. So lust- und lieblos, das schockte mich total.Da musste ich dann doch kurz ein paar Tränchen runterschlucken, und diesmal nicht vor Freude...