So, dann bringen wir diesen Bericht endlich mal zum Ende. Ich habe mich lange gesträubt, weil damit auch der Trip irgendwie gedanklich beendet ist...
Ich wachte natürlich wieder vor dem Wecker auf. Ich hatte noch genügend Zeit, mein Bus würde erst um 9:45 Uhr fahren, also blieb ich noch etwas liegen und schaute mir auf dem Handy die Fotos und Videos des Trips an. Das Bett war sehr bequem und das Zimmer vollkommen ausreichend. Es war in der Nacht sehr ruhig gewesen, obwohl ich am Ende des Gebäudes in Richtung der Gleise untergebracht war. Ich war die Erste unten beim Frühstück und genoss noch einmal die echten französischen Croissants und Pain au Chocolat. Auch hier, nichts weltbewegendes, aber allemal genug um sich ordentlich satt zu essen. Den Rest des Tages musste ich im Bus wieder von meinem Proviant zehren.
Schweren Herzens zog ich mein Köfferchen durch die kalte nebelige Morgenluft zurück zum Bahnsteig. Die Sonne war gerade aufgegangen und es versprach ein sonniger Tag zu werden; kein Wölkchen war zu sehen. Perfekt, um ihn im Bus zu verbringen... haha!
Die Ticketautomaten in Torcy überraschten mich dann mit Touchscreen und er akzeptierte diesmal sogar meine vorgehaltene Kreditkarte. Liebe Verkehrsgesellschaft, wieso tauscht ihr an so einem "Weltbahnhof" wie Disneyland nicht als erstes die Automaten aus? Was macht das denn für einen Eindruck? Tzetzetze!
Der RER fuhr mir gerade vor der Nase weg, aber selbst an einem Sonntag dauert es ja nicht lange, bis der nächste kam. Ich ließ mir die Sonne aufs Gesicht scheinen und versuchte ein Plakat über Alzheimer oder Demenz am Bahnsteig gegenüber zu entziffern, da war er auch schon da. Die Fahrt nach Marne-la-Vallée ging viel zu schnell vorüber.
Ich hatte noch einen großen Zeitpuffer, also lief ich noch ein letztes Mal in die Fantasia Gardens. Wie gerne wäre ich jetzt einer dieser Menschen gewesen, die sich in den Park drängelten und einen wundervollen Tag im Disneyland genossen. Aber ich hatte meine Tage gehabt und sie waren so zauberhaft gewesen. Alle MustDos waren erledigt, viele CanDos auch und alle Tränen waren geweint, ich fühlte mich plötzlich nur noch müde.
So richtig wusste ich nicht, von welchem Bussteig mein Bus abfahren sollte, also stellte ich mich so hin, dass ich den ganzen Busbahnhof überblicken konnte und ziemlich pünktlich kam da auch der große quietschgrüne Flix angefahren. Der Fahrer wollte nicht mal mein Ticket sehen. Er warf nur meinen Koffer in den Gepäckraum und wies mich an einzusteigen. Scheinbar war es ihm ziemlich wurscht, wen er da beförderte, denn in Straßburg gab es einen längeren Aufenthalt. Eine Mitarbeiterin ging durch und kontrollierte alle Fahrgäste und schmiss ein paar Jungs raus, die offenbar schwarzgefahren waren. Das ist mir wirklich unangenehm in Erinnerung geblieben, weshalb ich BlaBla definitiv bei einer erneuten Fahrt den Vorzug geben würde. Die Route führte ab Offenburg mitten durch den Schwarzwald über schmale Sträßchen und durch dick verschneite Wälder.
Direkt nach dem Trip konnte ich wirklich sagen, dass ich mich satt gesehen habe. Aber jetzt so nach 4 Monaten könnte ich wohl mal wieder ins Disneyland fahren, hihi. Aber da macht mein Mann leider nicht mit. Mein Solotrip ging mit dem Versprechen einher, dass es nun erstmal gut sein würde. Ich versuchte ihn noch einmal zu überzeugen, als ich ein neues tolles Angebot mit ähnlichem Special Event für Anfang Oktober gefunden habe, wo sogar mein Sohn mitkönnte, weil er schulfrei hat, aber so schnell konnte ich gar nicht kucken, wie da ein NEIN von meinem Mann kam.
So trete ich ab Juli erstmal meinen neuen Job an und fiebere ganz ganz ganz langsam dem 70. Geburtstag meiner Mama entgegen, wenn wir 2026 wieder (mit den Kindern, wenn sie noch wollen) zusammen ins Disneyland reisen werden...