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Disneyland Paris Einlasskontrolle – Foto am Eingang sorgt für Diskussionen

| DSGVOEinlassEintrittKontrolle

Medaillon mit einem Bild von Mickey Mouse, darüber ein geschwungener Schriftzug 'Bienvenue'

Ein Besuch in Disneyland Paris steht für magische Momente, unvergessliche Erlebnisse und Zeit mit Familie oder Freunden. Doch seit Anfang Oktober 2025 beginnt der Tag für viele Gäste mit einer ungewohnten Neuerung: Beim Eintritt wird ein Foto aufgenommen, das mit dem eigenen Ticket verknüpft ist.
Was zunächst nach einer technischen Verbesserung klingt, sorgt inzwischen für Diskussionen – zwischen Datenschutz, Transparenz und der Frage, wie weit Kontrolle im Freizeitpark gehen darf.

In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die neue Einlasskontrolle, erklären, wie sie funktioniert, und fassen zusammen, was Ihr als Besucher wissen solltet.

Warum wurde die Foto-Einlasskontrolle eingeführt?

Disneyland Paris hat im Oktober 2025 ein neues System zur Ticketverknüpfung gestartet. Bereits seit Jahresbeginn waren an den Drehkreuzen nach und nach Kameras installiert worden, die jetzt vollständig in Betrieb sind. Beim Betreten des Parks wird von jeder Person ein Foto aufgenommen, das für sieben Tage gespeichert und mit dem jeweiligen Eintrittsticket verknüpft wird.

Ziel ist es, Ticketbetrug zu verhindern – ein Problem, das durch Social-Media-Trends zugenommen hat. Immer häufiger wurden Tricks geteilt, wie sich bereits genutzte Tickets weiterverwenden lassen. Mit der neuen Maßnahme möchte Disneyland Paris solchen Betrugsversuchen einen Riegel vorschieben.

Wie funktioniert das System konkret?

Beim Zutritt zum Park wird das Foto direkt an der Einlasskontrolle aufgenommen und automatisch mit Eurem Ticket verknüpft.
Laut offiziellen Angaben gelten folgende Punkte:

  • Das Bild wird dem digitalen Ticket zugewiesen
  • Die Speicherung erfolgt für maximal sieben Tage
  • Disneyland Paris nutzt keine Gesichtserkennungssoftware
  • Wer die Fotoaufnahme ablehnt, muss einen amtlichen Lichtbildausweis vorlegen

Damit verfolgt der Park ein System, das in ähnlicher Form auch in anderen Freizeitparks Anwendung findet. Zum Beispiel erfasst Walt Disney World in Florida seit Jahren den Fingerabdruck jedes Gastes – in Paris bleibt man also bei einer deutlich milderen Variante. Ja, der Vergleich hinkt ein wenig, da in den USA ganz andere Datenschutzregelungen gelten als in Europa. Aber wir wollten ihn dennoch nciht unerwähnt lassen.

Wie lange werden die Fotos gespeichert?

Laut offizieller Information löscht Disneyland Paris die Fotos nach sieben Tagen automatisch.
Gäste können auf Wunsch eine vorzeitige Löschung oder Einsicht beantragen – etwa per E-Mail über den Datenschutzkontakt des Parks.

Wichtig ist: Die Aufnahmen werden nicht durch Gesichtserkennung analysiert, sondern ausschließlich zur Ticketzuordnung verwendet.

Was passiert, wenn Ihr die Fotoaufnahme ablehnt?

Wer der Aufnahme nicht zustimmen möchte, kann weiterhin in den Park – allerdings nur nach Vorlage eines amtlichen Ausweises, der mit dem Namen auf dem Ticket übereinstimmt.
Das gilt auch für Kinder oder Gruppen, bei denen die Tickets zentral gebucht wurden. In solchen Fällen kann es beim Einlass etwas länger dauern, da die Kontrolle manuell erfolgt.

Wie reagieren die Gäste auf die neue Kontrolle?

Die Meinungen gehen auseinander. Viele Besucher zeigen Verständnis für den Versuch, Ticketmissbrauch zu unterbinden. Andere empfinden die Kamera am Eingang als zu großen Eingriff in die Privatsphäre – insbesondere, weil einige erst vor Ort von der Regelung erfahren haben.

In sozialen Netzwerken wurde zudem kritisiert, dass die Kommunikation über die Einführung unzureichend gewesen sei. Manche Besucher fühlten sich überrascht oder schlecht informiert.
Auch die Pflicht, einen Ausweis dabeizuhaben – etwas, das viele Gäste aus anderen Ländern so nicht kennen – sorgt für Gesprächsstoff. In Frankreich besteht keine gesetzliche Verpflichtung, ständig ein Ausweisdokument mitzuführen, nur die Pflicht, eines zu besitzen und es auf Verlangen vorzeigen zu können.

Datenschutz und rechtliche Bewertung

Inzwischen liegt der französischen Datenschutzbehörde CNIL eine Beschwerde gegen Disneyland Paris vor. Der Vorwurf: Der Park habe das System eingeführt, ohne die Behörde vorab zu informieren – ein möglicher Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Die CNIL prüft derzeit, ob die Maßnahme verhältnismäßig ist oder ob sie zu viele personenbezogene Daten erhebt.
Das Ergebnis dieser Prüfung könnte weitreichende Folgen haben – nicht nur für Disneyland Paris, sondern auch für andere Freizeitparks in Europa.

Was bedeutet das für Disneyland-Paris-Besucher konkret?

Unabhängig vom rechtlichen Ausgang hat die neue Kontrolle direkte Auswirkungen auf den Besuchsablauf.
Wer morgens ankommt, sollte mit einer kurzen Verzögerung rechnen – besonders an Tagen mit hohem Besucheraufkommen. Auch Familien oder Gruppen mit mehreren Tickets sollten sicherstellen, dass die Namen auf den Eintrittskarten korrekt zugeordnet sind.

Chancen und Risiken der Einlasskontrolle

Mögliche Vorteile:

  • Verhinderung von Ticketmissbrauch
  • Schnellere Abwicklung am Eingang
  • Genaue Zuordnung von Ticket und Gast
  • Entlastung des Personals durch automatisierte Prozesse

Mögliche Nachteile:

  • Gefühl der Überwachung bei Gästen
  • Unklarheiten über Speicherung und Löschung
  • Datenschutzbedenken durch fehlende Vorab-Information
  • Erschwerter Einlass für Gruppen und Familien

Tipps für Euren nächsten Besuch

Damit Ihr beim Parkeintritt keine Überraschungen erlebt, beachtet am besten Folgendes:

  • Führt einen gültigen Ausweis mit – insbesondere, wenn Ihr der Fotoaufnahme nicht zustimmt
  • Informiert Euch vor Eurem Besuch über aktuelle Zutrittsregeln auf der offiziellen Disneyland-Paris-Website
  • Klärt bei Gruppentickets oder Buchungen über Reisebüros, ob zusätzliche Nachweise nötig sind
  • Achtet beim Ticketkauf auf personalisierte Angaben
  • Fragt im Zweifel direkt beim Cast Member am Eingang nach – sie helfen gerne weiter

Zwischen Sicherheit und Vertrauen

Die neue Einlasskontrolle in Disneyland Paris steht sinnbildlich für den Spagat zwischen digitaler Effizienz und Datenschutz. Während die Technik Ticketmissbrauch erschwert, wirft sie zugleich Fragen zur Privatsphäre auf.

Ob die Maßnahme rechtlich Bestand hat, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Doch eines ist klar: Der Umgang mit persönlichen Daten wird zunehmend zu einem entscheidenden Faktor, wenn es darum geht, Vertrauen bei den Gästen zu schaffen.
Disneyland Paris steht damit stellvertretend für die Herausforderung vieler Freizeitparks: den Balanceakt zwischen Komfort und Kontrolle. Entscheidend wird sein, wie transparent und respektvoll der Park künftig mit diesem sensiblen Thema umgeht – denn Vertrauen ist und bleibt die beste Eintrittskarte.

Häufige Fragen zur Einlasskontrolle

Was passiert mit meinem Foto in Disneyland Paris?
Das Foto wird beim Eintritt aufgenommen, mit dem Ticket verknüpft und nach sieben Tagen gelöscht. Es dient ausschließlich der Identitätsprüfung.

Muss ich das Foto machen lassen?
Nein. Ihr könnt alternativ einen amtlichen Ausweis vorzeigen, der mit dem Namen auf dem Ticket übereinstimmt.

Warum wurde diese Kontrolle eingeführt?
Um Ticketbetrug zu verhindern, der durch Weitergabe oder Mehrfachnutzung von Eintrittskarten entstanden ist.

Verwendet Disneyland Paris Gesichtserkennung?
Laut Parkangaben: Nein. Die Aufnahmen werden nicht biometrisch ausgewertet.

Kann ich mein Foto früher löschen lassen?
Ja, das ist möglich. Eine entsprechende Anfrage kann per E-Mail an den Datenschutzkontakt von Disneyland Paris gestellt werden.