Walt Disney Studios in Burbank – D23 VIP-Tour
13.10.25, 09:06 |

Wenn du ein echter Disney-Fan bist, gibt es kaum etwas Magischeres, als einmal hinter die Kulissen der Walt Disney Studios Burbank zu schauen. Genau hier – in der charmanten Kleinstadt nördlich von Los Angeles – entstehen seit fast 100 Jahren Geschichten, die Generationen verzaubern. Von Micky Maus über Schneewittchen bis hin zu den modernen Abenteuern von Marvel und Star Wars. Am 11. August durften wir als Familie bei einer VIP-Tour dieses legendäre Studiogelände erkunden. Angeboten werden die Touren über den D23 Club, dem offiziellen Disney Fanclub. In diesem Blogbeitrag nehme ich Dich mit auf unsere Reise durch das Studio Gelände mit Stopps in Walts Büro und den Walt Disney Archiven.
Magischer Morgen bei den Walt Disney Studios in Burbank – unsere VIP-Tour
Früh am Morgen fuhren wir von Santa Monica in Richtung Burbank los. Wir hatten die erste VIP-Tour des Tages bei den legendären Walt Disney Studios in Burbank gebucht. Für mich, als langjähriger Disney-Fan, fühlte sich der Gedanke, hinter die Kulissen dieses Ortes zu blicken, fast surreal an. Da es im Raum L.A. häufig zu Staus kommt, wollten wir auf jeden Fall rechtzeitig vor Ort auftauchen.

Punkt 8.30 Uhr schlugen wir zum ersten Mal beim Pförtner auf und wurden erst einmal abgewiesen. Die Einfahrt ist frühestens eine halbe Stunde vor der Tour möglich, erhielten wir als Hinweis mit einigen Tipps, wie wir die Zeit bis zur Einfahrt irgendwie rumbekommen könnten. Wir fuhren dann einmal um den Studio-Bereich und parkten direkt am Studiozaun in einem Wohngebiet auf der anderen Seite. 9.55 Uhr, wir machten uns erneut auf in Richtung Mitarbeiter-Parkplatz. Nun wurden unsere IDs und Buchungen kontrolliert und wir erhielten unsere Besucherausweise für den Tag und die Instruktionen, wo wir unser Auto abstellen dürfen. Außerdem erhielten wir die Info, wo wir unseren Tourguide treffen würden.
Wir parkten unser Auto bei sonnigen 24 Grad und flüchteten in den Schatten am Studioeingang. Dort entdeckten wir bereits ein Rollup vom D23 Club und kurz darauf begann der Checkin. Insgesamt waren wir diesen Morgen acht Teilnehmer. Da jedes D23 Mitglied nur einen Gast mitnehmen darf, waren meine Tochter und ich berechtigt, jeweils ein anderes Familienmitglied mitzunehmen. Nach dem Checkin begrüßte uns dann unser Tour-Guide Julia und erklärten uns kurz den Ablauf.
Pluto’s Corner – der charmante Auftakt
Unser erster Stopp war Pluto’s Corner, eine kleine Kreuzung mitten auf dem Studiogelände. Auf dem Gehweg sieht man drei Pfotenabdrücke und eine Schnauzenspur, als hätte Pluto hier eben noch um die Ecke geschnuppert. Unser Guide erzählte, dass dieser Ort als augenzwinkernde Hommage an Disneys vierbeinigen Freund geschaffen wurde. Perfekt, um den Tag mit einem Lächeln zu beginnen – und für ein schnelles Foto. Auch ist Plutos Corner in der Disney-Produktion “The Reluctant Dragon” von 1941 zu sehen und wurde ursprünglich für den Film geschaffen.
Ein Blick in die Welt der Animation der Walt Disney Studios
Von dort ging es weiter zu den Bereichen, in denen die Magie des Zeichentrickfilms begann. Wir erfuhren, wie auf dem Gelände die klassischen Animationsfilme entstanden sind: vom ersten Bleistiftstrich über Storyboards bis zu den farbenfrohen Zellen, die im Ink & Paint Department per Hand koloriert wurden.
Unser Guide erklärte uns, wie die Arbeit der Animator:innen aufgebaut ist, wie Figuren zum Leben erweckt werden und welche Rolle dabei Timing, Ausdruck und Bewegung spielen. Schon diese Einblicke machten klar, wie viel Liebe und Präzision in jedem Bild steckt. Die Tour ging an einigen Büros vorbei, aber fotografieren ist nicht an allen Stellen erlaubt. Video-Aufnahmen waren grundsätzlich untersagt. Damit es bei den Produktionen möglich war zwischen den Gebäuden hin und her zu wechseln, sind einige Gebäude unterirdisch mit einem Tunnel verbunden. Dies sollte sicherstellen, dass die geschaffen Kunstwerke unbeschadet von einer Abteilung in die nächste gelangen.
Walts Büro – das Herz der Tour
Etwa zur Mitte der Tour kam der Moment, auf den ich mich am meisten gefreut hatte: der Besuch der historischen Büros von Walt Disney.
Die Räume sind heute so rekonstruiert, wie sie 1966 aussahen. Im „Working Office“ konnte ich mir lebhaft vorstellen, wie Walt hier neue Ideen entwickelte oder mit den Sherman-Brüdern an Songs feilte. Gleich daneben das „Formal Office“, in dem er Gäste empfing – alles voller persönlicher Details, von seiner Miniatur-Lokomotive bis zu kleinen Geschenken, die Mitarbeiter ihm gemacht hatten. Sehr beeindruckend war auch die Wandvitrine, die voll war mit renommierten Preisen, die Walt Disney zu Lebzeiten erhalten hatte. Bis heute gilt er als der Mensch, der die meisten Oscars zu Lebzeiten erhielt.
Dieser Teil der Tour hatte eine ganz besondere Stimmung: ruhig, respektvoll und doch voller Leben, als würde Walt jeden Moment hereinkommen.
Das Hauptgebäude mit den sieben Zwergen
Anschließend gingen wir zum markanten Team Disney Building, das von sieben Zwergen getragen wird. Der Bau entstand 1990 durch den Architekt Michael Graves. Er ersetzte die klassischen Karyatiden griechischer Tempel durch fast sechs Meter hohe Terrakotta-Zwerge, die das Giebeldach tragen. Lange Zeit waren Filmstudios abgeschottete Orte, doch Ende der 1980er öffnete Disney seine Architektur zumindest für Blicke von außen. Vorstandschef Michael Eisner beauftragte bekannte Architekten, um markante Hotels, Bürogebäude und Freizeitparks zu gestalten.

Michael Graves erhielt neben dem Team-Disney-Gebäude auch den Auftrag für zwei Hotels in Disney World, Florida. Disney und Eisner liebten seinen humorvollen, postmodernen Stil. Eisner selbst meinte: „Wir sind das einzige Unternehmen, das sich das leisten kann. Würde man irgendwo sonst sieben Zwerge ein Gebäude tragen sehen, hielte man es für Plastik-Rentiere.“
Direkt davor liegt der Disney Legends Plaza, wo bronzene Tafeln die Namen und Handabdrücke jener tragen, die Disney-Geschichte geschrieben haben. In der Mitte begrüßt einen die bekannte Partner Statue, auf der Walt Disney liebevoll Micky Maus an der Hand hält – ein Symbol dafür, dass alles mit einem Traum und einer kleinen Maus begann. Die erste Statue wurde von Disney Legend Blaine Gibson geschaffen und bereits 1992 in Disneyland Anaheim aufgestellt und ist in allen Parks weltweit als Reblika zu sehen. Die letzte Rebplika fand 2003 schlussendlich ihren Weg nach Burbank.
Die Multiplan-Kamera – ein technisches Meisterwerk
Auf dem Weg zu den Disney-Archiven warfen wir im Flur des nächsten Gebäudes einen Blick auf die legendäre Multiplan-Kamera. Unser Guide erklärte, wie dieses Gerät den Zeichentrick revolutionierte, indem es verschiedene Ebenen einer Szene getrennt filmte und so Tiefe und Bewegung erzeugte. Zu sehen, wie diese Erfindung Filme wie Bambi oder Pinocchio so lebendig machte, war beeindruckend – ein Beweis dafür, dass Innovation schon immer Teil der Disney-DNA war.
Die Walt Disney Archives – Geschichte zum Anfassen
Der Weg führte uns anschließend in die Walt Disney Archives, ein wahres Schatzhaus der Firmengeschichte. Zwischen Originalzeichnungen, Kostümen und Requisiten wartete das größte Highlight des Tages: Wir durften einen echten Oscar in die Hand nehmen! Nicht irgendeinen, sondern einen der begehrten Academy Awards, die Walt Disney 1955 für den Dokumentarfil “Wunder der Prärie” selbst verliehen wurden. Das Gewicht der Statue, der Glanz des Metalls und der Gedanke, welch historische Bedeutung dieser Preis hat, machten diesen Moment unvergesslich.
Unsere Kinder bestaunten außerdem die Vitrinen mit frühem Mickey-Maus-Merchandise. Für mich war es bewegend zu sehen, wie viel Liebe zum Detail hier in die Bewahrung der Geschichte geflossen ist.
Der legendäre Wasserturm
Auf dem Weg zum nächsten Stopp blieb unser Blick am Wasserturm hängen, der majestätisch über dem Gelände thront. Früher diente er als echte Wasserversorgung für den Brandschutz, heute ist er ein Wahrzeichen und Symbol der Studiotradition. Mit dem Disney-Schriftzug auf der weißen Kuppel wirkt er wie ein stiller Beobachter, der seit Jahrzehnten über die Geschichten wacht, die hier zum Leben erweckt werden. Ursprünglich hatte der Tank vier Beine, aber Walt wollte die Ästhetik verbessern und so erfuhr das markante Wahrzeichen der Walt Disney Studios zwischenzeitlich eine Erweiterung. Heute schmücken insgesamt sechs Beine den Wasserturm.
Stöbern im Studio Store
Bevor wir das Gelände verließen, durften wir noch durch den Studio Store schlendern – ein Paradies für Fans. Von exklusiven Pins über Tassen und Kleidung bis hin zu limitierten Sammlerstücken gab es alles, was das Herz höherschlagen lässt. Natürlich konnten wir nicht widerstehen und nahmen ein paar besondere Souvenirs mit, um uns immer an diesen Tag zu erinnern. Jeden Morgen kann ich mir nun einen frischen Kaffee in der Walt Disney Studios Tasse zubereiten und denke mit großer Freude an dieses besondere Erlebnis zurück.
Ein unvergesslicher Abschluss
Am Ende der Tour saßen wir noch einen Moment im Innenhof in der Sonne. Ich dachte darüber nach, wie sich hier alles verbindet: die Anfänge von Micky Maus, Walts Visionen, moderne Animationskunst, Marvel-Helden, Star Wars, technische Meisterwerke wie die Multiplan-Kamera – und dieser Oscar, den wir tatsächlich halten durften.
Der Besuch bei den Walt Disney Studios in Burbank war mehr als nur ein Ausflug – es war eine Reise in die Seele von Disney. Wir gingen mit leuchtenden Augen, voller Inspiration und einem kleinen Stück Magie im Herzen nach Hause. Da wir ohnehin in Walts Fußstapfen unterwegs waren, freuten wir uns noch auf weitere Highlights des Tages: Einen Besuch von Walt Disneys letzter Ruhestätte und seinem ersten Wohnhaus in Burbank.
Wie man die Tour buchen kann & was sie kostet
Wenn du eine VIP-ähnliche Tour durch die Walt Disney Studios in Burbank machen willst – wie wir es getan haben –, gibt es ein paar Dinge, die man wissen sollte:
Buchung
- Die Tour wird über D23 angeboten, das offizielle Fan-Club-Programm von Disney. Mitglieder von D23 haben regelmäßig die Gelegenheit, solche Studio-Touren zu buchen.
- Nicht-Mitglieder können ein D23-Mitglied begleiten. Jedes D23-Mitglied kann maximal ein Nicht-Mitglied dazubuchen. Eine kostenlose D23-Mitgliedschaft ist für eine Ticketbestellung ausreichend.
- Es gibt bestimmte Termine und Startzeiten, (erste Tour ab 9.30 Uhr). Check-In ist 30 Minuten vor Tourbeginn. Disney D23 Tickets
- Weil die Teilnehmerzahl limitiert ist, gilt: früh buchen!
- Kostenpunkt 152 $ / Person bei kostenloser D23 Mitgliedschaft