Das könnte ich in Bezug auf China noch verstehen.
Aber nicht in Bezug auf Europa und die hiesige Berichterstattung. Da ist es wohl wirklich mehr der Hauch des Exotischen, der mehr Clicks, Auflage, Views verspricht, als die "banale" Grippe.
Ich meine, bei der regelmäßigen Grippewelle fragt zum Beispiel in unserer Facebook-Gruppe keiner, ob man sich noch trauen kann, ins DLP zu fahren. Jetzt, bei 3 komplett unkritischen Fällen in Frankreich fragen sich das einige.
Und aktuell gehen etliche Experten davon aus, dass keiner der Werte bei Corona sonderlich hoch ist.
Es gibt dazu schon einige Stellungnahmen von Experten.
Nach bisherigem Stand ist die Ansteckungsrate klein und Ansteckungen finden nur bei engem Kontakt statt.
Die Ansteckungsketten sind kurz und brechen in der Regel nach 1-2 Stationen ab.
Die meisten Verläufe, auch die drei in Frankreich, sind häufig mild, die Letalitätsrate bisher nicht sehr hoch.
Das Robert Koch Institut, und eine bessere Quelle für Informationen über Infektionskrankheiten gibt es in Deutschland wohl kaum, stuft das Virus als recht ungefährlich ein.
Das von ihm ausgehende Risiko sei sehr gering, die Ansteckrate niedrig und die Sterberate klein.
Auch das Bernhard Nocht Institut für Tropenmedizin sieht das so.
Auch andere Experten teilen die Meinung.
"Nach derzeitigen Daten könnte sie ähnlich wie bei der letzten Influenza-Welle in Deutschland liegen." Allerdings gebe es bei beiden Infektionen eine hohe Zahl sehr milder und daher gar nicht erfasster Erkrankungen, die tatsächliche Sterberate könne daher noch weitaus niedriger liegen. Schwere Krankheitsverläufe hätte es bislang vor allem bei älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen gegeben, sagt Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie und des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie an der Universität Essen.
Das Corona-Virus sei nicht besonders aggressiv, die Todesrate viel geringer als bei Sars.
Auch das Ansteckungsrisiko ist sehr klein.
Das neuartige Coronavirus ist nach Einschätzung von Experten weiterhin ein kaum ansteckender Erreger. Die meisten Fälle beträfen nach wie vor die Millionen-Metropole Wuhan, das Virus habe sich nicht sehr stark ausgebreitet, sagte Schmidt-Chanasit. Zudem habe sich kaum Krankenhauspersonal angesteckt, und auch bei den Fällen in anderen Ländern habe es bisher keine Übertragung auf weitere Menschen gegeben. "Vielfach geht das Virus höchstens auf einen weiteren Menschen über, dann läuft sich die Infektion tot", erklärte er. Lange Übertragungsketten von einem zum nächsten wie bei Sars gebe es bei dem neuen Virus bislang nicht oder höchstens ganz vereinzelt. "Es kann mal ein Erkrankter dabei sein, der viele andere ansteckt, überwiegend wird das Virus aber gar nicht oder an nur eine weitere Person weitergegeben." Auch nach WHO-Informationen haben sich Menschen bislang nur bei engem Kontakt mit Infizierten angesteckt, in der Familie oder in Praxen und Gesundheitszentren. "Eine Ansteckung über kontaminierte Gegenstände gibt es eher nicht", sagte Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM). Vermutet wird demnach derzeit, dass das Virus sich vor allem in den unteren Lungenbereichen ansiedelt und weniger ausgeprägt in den oberen Atemwegen. Das würde ein geringeres Ansteckungspotenzial bedeuten, da der es von Lunge zu Lunge weiter ist als etwa von Nase zu Nase.
Das in Derutschland letztes Jahr 50 Menschen an Grippe gestorben sind sagt garnichts ,solange man nicht die Prozentzahl der Todesopfer von allen an Grippe erkrankten Menschen weiß.
Letzes Jahr? Alleine in der bisherigen aktuellen Saison und die fängt erst richtig an. In einem Land mit deutlich weniger Bevölkerung, mit deutlich weniger dicht besiedelten Städten und deutlich besseren hygienischen Bedingungen und keiner so extremen Reiseaktivität wie in China rund um das chinesische Neujahrsfest, wo auf einen Schlag mehr reisen, als die ganze EU Einwohner hat.
Da dürfte die Ausbreitung eigentlich viel leichter fallen, als bei uns.
Und das nur in Deutschland. Rechne das auch mal halbwegs hoch auf die Verhältnisse in China.
In der EU schon in der gerade erst beginnenden Saison mehr als 500.
In fast jedem Jahr sterben in Deutschland mehr als 1000 Menschen an der Grippe, in der "Spitzensaison" 2017/18 waren es mehr als 25.000, nur in Deutschland. Selbst damals wurde weniger hysterisch berichtet, als jetzt bei einem Virus in China.
Von dem Coronavirus weiß man zumindest das die Todesrate der Erkrankten ziemlich hoch ist.
Nein, im Gegenteil. Bisher gehen Experten, siehe die oben, von einer eher geringen Todesrate aus.
Ausserdem kann man sich gegen Grippe impfen lasse, gegen das Coronavirus z.Z. noch nicht.
Gegen "DIE" Grippe kann man auch nicht pauschal impfen lassen, weil es jedes Jahr andere Stämme oder Mutationen sind, die die großen Wellen auslösen. Und gegen welche der Impfstoff letztlich ausgelegt wird, geschieht immer in Folge von Expertenschätzungen darunter, welche aktuell aktive Mutation sich in der kommenden Saison am ehesten durchsetzen und dann rumgehen wird.
Am Anfang der Saison, wenn noch mehrere Stämme um die Ausbreitung "konkurrieren" kann man dagegen noch genauso wenig impfen, wie bei der Form des Coronaviruses jetzt.